5 Fragen an…
Hi, ich bin Ingmar. Ehemaliger Auszubildender und mittlerweile Leiter des Fachbereiches 3 – Öffentliche Dienste mit der Sachgebietsbearbeitung Ordnungsamt.
1.Wie ist Deine Geschichte im Amt Büchen?
„Ich habe meine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten 1999 bei der Gemeinde Büchen im alten Amtsgebäude begonnen. Ich wurde noch von Günther Mund eingestellt und am ersten Tag führte mich Dennis Gabriel als frisch ausgelernter Azubi durchs Haus. Meine erste Abteilung war damals das Ordnungsamt, wo ich dann zum ersten Mal eine Wahl vorbereitete, nämlich die Bürgermeisterwahl von Uwe Möller.
Nach der Ausbildung wurde ich übernommen und war dann ca. 5,5 Jahre in der Amtskasse tätig, bis ich 2007 in die Steuerabteilung wechselte. Neben der Bearbeitung aller Steuern und Abgaben für die Gemeinde Büchen wurde ich dann immer mehr in die Haushaltsberatung integriert. Später wurde ich dann vertretender Kämmerer und war für die Haushalte einiger Amtsgemeinden verantwortlich.
2014 absolvierte ich den 2. Angestelltenlehrgang in Bordesholm und durfte mich fortan Verwaltungsfachwirt nennen. Mit der Qualifikation ergriff ich 2016 die Chance und bewarb mich erfolgreich auf die freigewordene Stelle des Leiters des Bereiches Öffentliche Dienste mit der Sachgebietsbearbeitung Ordnungsamt.“
2.Warum so lange schon Amt Büchen?
„Na ja, ich gehöre hier ja schon tatsächlich zu den Dienstältesten. Bislang habe ich mich hier immer wohlgefühlt, sei es damals in der Ausbildung, als auch in meinen Zeiten im Fachbereich 2 und jetzt 3. Ich hatte bislang immer super Kolleginnen und Kollegen und mag den unkomplizierten, freundschaftlichen Umgang miteinander.
Wir geben uns an vielen Stellen Mühe geben, ein Amtsklischee wie „Das haben wir immer schon so gemacht!“, nicht zu bestätigen und sogar abzubauen, indem wir, soweit natürlich möglich, pragmatischer oder wirtschaftlicher denken. Wir legen Wert auf eine gute Ausbildung und nehmen die Azubis gleich voll mit und lassen Sie nicht nur Kaffee kochen und kopieren, sondern im Notfall auch ganze Bereiche allein schmeißen. Besser kann man selbstständiges Arbeiten nicht vermitteln 😉.
Mit etwas über 20 Jahren ist das Bürgerhaus auch noch „recht jung“ und erweckt nicht den Eindruck einer ranzigen Amtsstube. Daher passt es alles in allem schon ganz gut hier.“
3.Was macht man eigentlich alles beim Ordnungsamt?
„Alles! Ohne Mist, gefühlt wirklich alles. Also gerade dadurch, dass wir doch relativ klein sind und nicht für jedes Thema einen eigenen Mitarbeiter haben, müssen wir uns wirklich mit allen Themen beschäftigen, die irgendwas mit Ordnungsamt zu tun haben. Und es ist auch so, dass Bürger, wenn sie nicht mehr weiterkommen, erstmal bei uns anrufen.
Klassische Aufgaben sind neben den allgemeinen Ordnungsangelegenheiten, Verkehrswesen mit verkehrsrechtlichen Anordnungen bei Baustellen oder auch Halteverboten, dazu natürlich die Überwachung, Angelegenheiten mit Hundevorfällen oder gefährlichen Hunden, sozialrechtliche Bestattungen bei denen es keine Hinterbliebenen gibt, die Erteilung von Konzessionen für Gaststätten oder einzelne Veranstaltungen, Fundsachen, Spielhallen und Glücksspiel, Sondernutzung von Straßen, Festsetzungen von Floh- und Weihnachtsmärkten, Bewachergewerbe, Vorermittlung in Naturschutz und Tierschutzangelegenheiten für den Kreis, Wildschäden, usw. und aktuell auch vermehrt Notfallplanung/Katastrophenschutz. Dazu sind wir Ansprechpartner für Schornsteinfeger und Feuerwehren, ach und die Vorbereitung und Durchführung von Wahlen liegt bei uns. Natürlich wenden sich aber auch ganz viele Bürger mit Nachbarschaftsstreitigkeiten (für die wir übrigens nicht zuständig sind!) an uns.
An stressigen Tagen springt man also alle paar Minuten im Thema, muss umdenken und versucht natürlich trotzdem richtige Auskünfte zu geben, die Anliegen der Bürger zu klären oder Sachverhalte richtig abzuarbeiten.“
4.Gibt es einen Einsatz, bei dem Du heute noch lachen musst, wenn Du daran denkst?
„Auf jeden Fall, sogar mehrere. Spontan fällt mir aber einer ein, bei dem ich in strömenden Regen einen Hund über die Möllner Straße jagen musste. Hintergrund war, dass eine Person verstorben war und drei kleinere Hunde hinterlassen hatte, um die sich die Nachbarn aber nur noch kurz kümmern konnten. Das Tierheim wollte die Hunde aber erst nach einer ärztlichen Untersuchung und Wurmkur aufnehmen. So habe ich die Hunde mit einer Kollegin abgeholt und zum örtlichen Tierarzt gebracht. Dabei konnte ein Hund den Kopf aus dem Halsband ziehen und ist ausgebüxt. Meine Kollegin hatte die anderen zwei Hunde im Griff und ich bin dann also im strömenden Regen hinter dem Flüchtigen hinterher. Der Hund rannte dann im Zickzack über den Kreuzungsbereich Möllner Straße / Heideweg, die Autos hielten teils mit quietschenden Reifen, die Leute sprangen raus und liefen ebenfalls hinterher und versuchten den Kläffer einzufangen. Auf einem der Grundstücke direkt an der Bahn saß der Hund irgendwann dann kurz vor den Gleisen an einem Zaun fest. Mit Anlauf schmiss ich mich auf ihn, landete natürlich im Matsch, konnte den Hund dann aber festhalten und anschließend zum Tierarzt bringen. Das war schon eine ziemlich witzige Situation.“
5.Gibt es eigentlich eine Liste der skurrilsten Top 10 Einsätze und wenn ja, wie viele Katzen sind beteiligt?
„Klar! Vielleicht kein Top 10 Ranking, aber eine Liste mit skurrilen Einsätzen gibt es definitiv. Tatsächlich kommen lustige, skurrile oder andere Arten von besonderen Einsätzen nicht täglich vor, aber hin und wieder ist etwas dabei. Ich finde es immer beeindruckend, was dann doch bei uns auf dem Dorf immer alles vorkommt und will gar nicht daran denken, was die Kollegen in Hamburg alles erleben. Tatsächlich habe ich mir auch Stichworte zu den besten Geschichten abgespeichert, vielleicht schreibe ich irgendwann mal ein Buch mit Kurzgeschichten wie die der Fidschi-Meerjung-Geisterkatze. Ach ja, wie viele Katzen war die Frage. 29 bei einem einzigen Einsatz.“
Fortsetzung folgt!
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