Amtliche Meldung

Illegale Gewässerausbauten: Kreis Herzogtum Lauenburg sucht Zeugen

Im Rahmen von Routinekontrollen zur jährlichen Gewässerunterhaltung im Januar und März 2025 haben die Wasserbehörde und die Naturschutzbehörde des Kreises Herzogtum Lauenburg in der Nähe von Siebeneichen und Klein Pampau diverse illegal durchgeführte Gewässerausbauten in erheblichem Umfang festgestellt. Die nach Wasserrecht örtlich zuständigen Gewässerunterhaltungsverbände waren nicht in die Arbeiten involviert.

Im Bereich Klein Pampau wurden hunderte Meter Wassergräben mittels eines Baggers ausgeräumt. Dabei kam es zu starken Beschädigungen der Böschungen und Böschungsfüße, so dass diese kostenintensiv neu hergestellt werden müssen. Zudem wurde die gesamte vorhandene Struktur aus der Gewässersohle entfernt und damit wichtige Habitate für Kleinstlebewesen zerstört.

Im Bereich Siebeneichen sind kleinere Fließgewässer, die vom Roseburger Weg, der eine Verbindung von Roseburg nach Siebeneichen herstellt, in Richtung des Elbe-Lübeck-Kanals fließen, betroffen. Insgesamt wurden so mehrere tausend Meter Gewässer aus- und umgebaut.

Diese Gewässer wurden nach bisherigen Erkenntnissen in den Wintermonaten ausgebaggert und durch diese Maßnahmen um ein Vielfaches vergrößert. Dabei kam es teilweise zur Zerstörung der angrenzenden Gehölze durch Freilegung des Wurzelwerks. Am schwerwiegendsten ist, dass der zum größten Teil anstehende Moorboden abgegraben und im Zuge der Arbeiten mit Sand und Pflanzenresten durchmischt wurde. Das Material, welches unsachgemäß in erheblicher Menge am Gewässerrand abgelegt wurde, ist damit nicht mehr zum Wiedereinbau geeignet.

Die Struktur des verbliebenen Moorbodens ist unwiederbringlich zerstört. Die erhebliche Gewässervergrößerung führt jetzt zu stark erhöhtem Abfluss von Grundwasser aus der Wiese und damit zur Trockenlegung der Grünlandflächen und letztendlich zur Freisetzung klimaschädlicher Gase. Diese Flächen dienen nicht nur der landwirtschaftlichen Nutzung, sondern auch diversen Wildtieren als Nahrungshabitat und Lebensraum, die nun durch die Entwässerung entwertet sind.

Die Kreisverwaltung sucht im Rahmen des ordnungsrechtlichen Verfahrens nach Zeugen, die Hinweise zu möglichen Tätern geben können. Zusätzlich ist illegaler Gewässerausbau mit Geldbuße von bis zu 50.000 € bedroht.

Hinweise erbittet die Kreisverwaltung unter der Telefonnummer 04541 888-465 oder schriftlich an Kreis Herzogtum Lauenburg, Fachdienst Wasserwirtschaft, Postfach 1140, 23901 Ratzeburg.

Foto: Kreis Herzogtum Lauenburg

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