Amtliche Meldung

Pflegemaßnahmen auf dem Standortübungsplatz Büchen (FFH-Gebiet Nüssauer Heide)

In den vergangenen Wochen wurden im FFH-Gebiet „Nüssauer Heide“ Knick- und Offenlandpflegemaßnahmen durch den Bundesforstbetrieb Trave und der Bundespolizeiabteilung Ratzeburg durchgeführt.
Knicks sind nach dem Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holsteins gesetzlich geschützte Biotope, da sie als prägendes und historisches Landschaftselement vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. Die Verpflichtung zur Pflege ergibt sich aus dem Bundes- und Landesnaturschutzgesetz sowie aus den Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz des Landes Schleswig-Holstein.
Die Arbeiten in der „Nüssauer Heide“ erstreckten sich entlang des Nüssauer Wegs an der Westgrenze des Standortübungsplatzes Büchen. Große und alte Eichen wurden bei der Knickpflege erhalten und mit Zellstoffband farblich markiert, um diese eindeutig bei der Durchführung als „nicht zu fällen“ zu kennzeichnen. Zwischen diesen alten Bäumen wurden sämtliche Gehölze „auf den Stock gesetzt“. Das fachgerechte Zurückschneiden der übrigen Bäume und Sträucher bewirkt dabei ein erneutes Austreiben und damit eine Verjüngung der Verdichtung des Pflanzenbestandes. Durch die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahme wird der Erhalt des Knicks nachhaltig gewährleistet, sodass dieser nach wie vor als Biotop für viele Arten erhalten bleibt.

Zusätzlich wurden im Schutzgebiet Pflegemaßnahmen zur Wiederherstellung ökologisch wertvoller Heiden und Trockenrasen durchgeführt. Die Bundespolizeiabteilung Ratzeburg übte im Rahmen einer Motorsägenfortbildung in der zentral gelegenen Offenlandfläche mit ihrer Technischen Einsatzhundertschaft, was zielgerichtet zur Wiederherstellung des Offenlandcharakters geführt hat.
Gleichermaßen wurde mit dem kombinierten Einsatz eines Spezialbaggers und Forstwirten die daran angrenzenden Heideflächen durch das Bundesforstrevier Südholstein gepflegt. In Kranreichweite der Maschine wurden entlang der Wege ein Großteil der Gehölze entnommen. In der Nähe des Waldes verblieben Baumgruppen, sowie einzelne und vitale Bäume im Offenland. Die Bäume und Sträucher wurden anschließend zu Hackschnitzeln verarbeitet und abtransportiert, um den Boden für die Bedürfnisse der Heide weiter auszumagern.
Die nachhaltige Pflege der schützenswerten „Lauenburgischen Wärmeheide“ richtet sich nach dem Managementplan des FFH-Gebietes und ist zwingend erforderlich um diese langfristig zu erhalten. Durch diese Maßnahmen werden die Heide- und Offenlandflächen als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. die Blauflügelige Ödlandschrecke, erhalten. Um diese Biotope langfristig zu schützen, wird auch in Zukunft eine regelmäßige Pflege notwendig sein.
Diese Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Herzogtum Lauenburg, die über Landesmittel auch einen Teil der Finanzierung übernimmt.

Sobald es die Pandemie-Situation wieder zulässt, sollen in einer Exkursion gemeinsam mit der UNB und der integrierten Station des Landes Schleswig-Holstein die durchgeführten Maßnahmen und die Ziele für das Gebiet näher erläutert werden. Fragen beantwortet Revierleiter Ole Soltwedel unter Telefon 0170 -7928614.

 

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